LexisNexis demonstrierte, wie Innovation im Rechtsbereich Großes bewirken kann.
Über 5.000 Innovator:innen und Vordenker:innen trafen sich am 4GAMECHANGERS-Festival in Wien, um mit internationalen Expert:innen von LexisNexis über aktuelle Herausforderungen bei Recht und Rechtsstaatlichkeit sowie Lösungsansätze mittels Innovation und Künstlicher Intelligenz (KI) zu diskutieren.
KI-Technologien werden die Art und Weise verändern, wie wir leben und arbeiten. Das Potenzial und damit die Auswirkungen auf Wirtschaft, Recht, Unterhaltung, Bildung – im Grunde die gesamte Gesellschaft – sind tiefgreifend. Befinden wir uns an einem Wendepunkt in Bezug auf die Art und Weise, wie juristische Arbeit geleistet und erbracht wird? Wie werden sich Veränderungen aufgrund der KI-Automatisierung auf Geschäftsmodelle und Kundenerwartungen im Rechtsmarkt auswirken?
Förderung von Vertrauen und Sicherheit in KI im Rechtsbereich
LexisNexis fungierte als fachlicher Partner und bot ein abwechslungsreiches Programm zur Diskussion über KI und Erörterung dieser Fragestellungen, mit dem gemeinsamen Ziel, KI vertrauensvoll und sicher zu gestalten und die Rechtsstaatlichkeit zu fördern. Der Workshop “How AI is changing the legal world” lieferte ein brandaktuelles Update zu Legal Intelligence im Rechtsbereich. Vortragende waren Legal Tech Expert:innen von LexisNexis Südafrika, UK, Österreich und China: Andreas Geyrecker (LexisNexis Austria), Min Chen (LexisNexis Asia Pacific), Karen Waldron (LexisNexis UK), Jordan Govender (LexisNexis South Africa).
Bei LexisNexis österreichischer Recherchelösung Lexis 360® wird Künstliche Intelligenz bereits seit Jahren eingesetzt. Lexis 360® trackt und warnt vor Änderungsvorhaben im Parlament. Das System erkennt und empfiehlt für eine Suchanfrage z.B. passende Urteile und visualisiert zusammenhängende Normen. Diese Technologie kann weiters Schlüsselstellen bei Suchtreffern hervorheben, womit Sie rechtliche Texte binnen Sekunden vorab erfassen können. Lexis 360® können Sie unter Lexis.at/360Law kostenfrei testen.
Risiken und Chancen von generativer KI im Rechtsbereich
Der Workshop bot eine detaillierte Auseinandersetzung mit Risiken und Chancen von generativer KI bzw Large Language Models (wie z.B. ChatGPT) im Rechtsbereich. Neben positiven Auswirkungen auf die Gesellschaft – wie dem verbesserten Zugang zu Rechtsdienstleistungen – und die Rechtsbranche – z.B. durch gesteigerte Effizienz in unterschiedlichen Tätigkeiten – wurden auch kritische Aspekte wie Vertrauen in KI und der Stand der Regulierung auf EU Ebene diskutiert.
Gerade die glaubhaft anmutenden Formulierungen stellen im Rechtsbereich ein großes Risiko dar: ChatGPT kann aufgrund seines Lernprozesses fehlerhafte oder falsche Informationen generieren, diese aber sehr überzeugend behaupten. Bei juristischen Themen können kleine Fehler große Auswirkungen haben. Eine durch ChatGPT wohlformulierte Argumentation, die inhaltlich aber falsch ist, wäre in einem Rechtsstreit ein Super-GAU.
Schon jetzt ist ChatGPT in der Lage Ausführungen zum österreichischen Recht zu geben, aber die zitierten Paragrafen erweisen sich oft schlichtweg als falsch („halluziniert“). In den USA ließ jüngst ein Anwalt von ChatGPT Präzedenzfälle sammeln, die sich aber vor Gericht als komplett erfunden erwiesen.
Gleichzeitig sieht man ein großes Potenzial bei dieser Technologie, wenn diese mit hochwertiger und aktueller Rechtsliteratur trainiert wird. LexisNexis betonte hierbei die Notwendigkeit umfassender Testphasen und technologischer Expertise, damit diese Systeme ausreichend angepasst werden können. Ziel muss sein, dass verlässliche und sichere Antworten generiert werden. Es braucht ein großes Team mit weltklasse Technologie-Know-how, um für KI die richtigen Leitplanken aufzustellen und qualitativ hochwertige Lösungen zu entwickeln. Dann kann Legal Intelligence die menschliche Expertise bestmöglich ergänzen, um Routinen zu vereinfachen und zu besseren und schnelleren Antworten zu kommen. Dass ein Tool Anwält:innen vollständig ersetzen kann, wurde dezidiert ausgeschlossen.
Die transformative Wirkung von KI im Rechtsbereich: Ein Blick auf neueste Entwicklungen und Technologieeffekte
Unabhängig davon, wie stark KI-Tools in Anwaltskanzleien und im gesamten Rechtsbereich letztendlich eingesetzt werden, hat diese Technologie eindeutig das Potenzial, die Branche zu verändern. LexisNexis sieht KI als die treibende Kraft hinter dem nächsten Sprung in der Rechtstechnologie. Die Spezialist:innen von LexisNexis, die seit Jahren auf diesem Gebiet federführend tätig sind, zeigten im Workshop einen Blick auf neueste Entwicklungen und die Wirkungsweise der Technologie.
Eine Umfrage unter 4.000 US-Jurist:innen ergab, dass die Bekanntheit von generativer KI in der Rechtsbranche bereits bei über 80% liegt, das ist höher als in der allgemeinen Bevölkerung. 67% haben bereits die Erwartung, dass generative KI in deren Kanzlei oder Rechtabteilung in Zukunft eingesetzt wird und sie damit schnellere und bessere Beratung erbringen können. Die meisten der Befragten (59% bzw 53%) wünschten sich Anwendungsmöglichkeiten vor allem bei jenen zwei Tätigkeiten, die im Arbeitsalltag bis zu 50% der Zeit in Anspruch nehmen: der Rechtsrecherche bzw beim Aufsetzen rechtlicher Texte.
LexisNexis wird in den USA noch im Herbst dieses Jahres ein Tool namens Lexis+ AI zugänglich machen, das wie ChatGPT intelligent auf Fragen reagiert, aber verlässliches und korrektes Rechtswissen abrufen und mittels Zitaten belegen kann. Diese neue Dimension der KI kann bei Recherche und beim Verfassen von Texten enorm unterstützen: Einerseits, indem man nicht mehr mit Suchbegriffen arbeitet und in Dokumenten nachliest, sondern direkt die bestehende Frage stellt und genau dazu eine passende Antwort bekommt. Weiters kann man große Mengen an Information, Literatur etc zusammenfassen lassen, anstatt sie selbst durcharbeiten zu müssen. Das Tool ist weiters in der Lage, Informationen weiterzuverarbeiten z.B. die zusammengefassten Kernbotschaften für Klienten als E-Mail oder Entwurf eines Schriftsatzes vorzuformulieren.
Lexis+ AI nutzt nur den Datenbestand und die Fachliteratur von LexisNexis und keine allgemeinen Internet-Inhalte, vor allem werden die Eingaben datenschutzrechtlich sicher behandelt. So wird die Integrität der gelieferten Antworten sichergestellt.
Lexis+ AI liefert nicht nur geprüftes und fundiertes rechtliches Know-how, es kann auch korrekte Quellen und weiterführende Inhalte zitieren.
Die Zukunft der Jurist:innen: Veränderungen in der Arbeitsweise und die Herausforderung der richtigen Technologieauswahl
Diese Technologie wird die Arbeitsweise der Rechtsbranche fundamental verändern und wirft zwei Fragen auf: Erstens fragen sich Jurist:innen, wie deren Arbeit in Zukunft aussehen wird. Aktuell managen sie ihr juristisches Fachwissen, indem sie z.B. ausgefeilte Recherchemethoden verwenden, um Wissen z.B. über Judikatur zu bestätigen oder zu ergänzen – diese Abläufe werden sich ändern. Zweitens obliegt es Jurist:innen zu entscheiden, welche Tools und Rechercheplattformen in Zukunft genutzt werden. Da jeden Tag neue KI Tools aus dem Boden sprießen ist die Branche aktuell mit einer steilen Lernkurve konfrontiert. Kanzleien und Rechtsabteilungen müssen Technologien darauf prüfen, ob es sich um vertrauenswürdige Quellen, und um langfristige, verlässliche Partner handelt. Bei der österreichischen Legal Tech Barometer Umfrage sagten zwei Drittel, dass sie bei Legaltech lieber auf einen Konzern, als auf ein KMU setzen würden. Das ist nachvollziehbar, denn die Anforderungen an ein professionell einsetzbares KI Tool sind hoch: Verfügt der Anbieter über die technischen und personellen Ressourcen, um Datensicherheit zu gewährleisten? Besteht genug wissenschaftliches Know-how, sodass die Integrität der generierten Antworten sichergestellt ist? Hier kommen wichtige Entscheidungen auf die Rechtsbranche zu.
Verantwortungsvoller Umgang mit KI: LexisNexis sichert Zugang zu state-of-the-art Technologien für die Rechtsbranche
LexisNexis verwies dabei auf interne Richtlinien für den verantwortungsvollen Umgang mit KI, die dafür sorgen sollen, dass das Potenzial dieser Technologie der Rechtsbranche zugänglich gemacht werden kann und gleichzeitig Sicherheit sowie Präzision der Antworten im Vordergrund stehen. LexisNexis betonte, dass es als Legal Intelligence-Pionier weiterhin dafür sorgen wird, dass die Rechtsbranche Zugriff auf state-of-the-art Technologien erhält und zugleich sicherstellen wird, dass Anwält:innen zu Digitalisierungsgewinner:innen werden. Eine Aufzeichnung des Workshops können Sie in voller Länge unter www.Lexisnexis.at/blog abrufen. Konkrete Entwicklungsergebnisse im Bereich Large Language Models präsentiert LexisNexis bei der LexCon am 17.10.2023 – Vorabanmeldungen sind bereits jetzt über Lexis.at/Lexcon23 möglich. Bleiben Sie gespannt!
Informationen werden per Klick für ein Klienten-E-Mail aufbereitet. Der Text wird auf Wunsch auch weiter komprimiert und vereinfacht.