MOBILITÄT ERHALTEN. Wenn einem Menschen durch Unfall oder Krankheit plötzlich Gliedmaßen fehlen, so gibt es zahlreiche technische Möglichkeiten, das körperliche Funktionieren sicherzustellen. „Prothetik, Orthetik und NeuroMobility“ sind die Arbeitsfelder des Otto-Bock-Konzerns. Eine Niederösterreicherin leitet die Rechtsabteilung der Österreich-Tochter.
Maria König ist eine sportliche Frau. Kürzlich hat sie die Ausbildung zur geprüften Wanderführerin abgeschlossen.
Auf sechs der „Seven Summits“ Österreichs stand sie bereits. Mobilität und Freiheit sind für sie wesentliche Qualitäten des Lebens.
Dass jemand mit diesem markanten Bewegungsprofil „Menschen mit eingeschränkter Mobilität“ besonders gut versteht liegt fast auf der Hand. „Ich stehe 100 Prozent zu unseren Produkten, die
Bewegungsfreiheit, Lebensqualität und Unabhängigkeit sichern“ sagt Frau Magister König. Sie ist Unternehmensjuristin der Otto Bock GmbH in Österreich. Hier arbeiten 600 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in Forschung, Entwicklung und Herstellung von „Prothetik, Orthetik und Neuro- Mobility“. Der 1919 in Niedersachsen gegründete Otto Bock Konzern beschäftigt als „Human Empowerment
Company“ insgesamt über
9.000 Menschen in mehr als 130 Ländern.
Lebensmotor Neugierde
Bereits in ihrer Ausbildung zog es die in der Niederösterreich (Lilienfeld) geborene Juristin ins Ausland. Mit „Erasmus“ lernte sie Spanisch in Madrid und Cordoba, als Anwältin in Ausbildung war
sie für Schönherr in Bukarest. Neben der Anwaltsprüfung qualifizierte sie sich auch für das Notariat.
Man weiß ja nie… Ihre ersten juristischen Aufgaben absolvierte sie im Bereich M&A, wechselte dann zu einer (heute nicht mehr existenten) Telekommunikationsfirma und lernte anschließend
(Stichwort Rohstoffhandel) einen Energieversorger von innen kennen. Eine spannende Zeit hatte sie beim steirischen Anlagenbauer Zeta, bevor sie 2016 zu Otto Bock kam und die lokale
Rechtsabteilung am österreichischen Standort in Wien aufbaute. Mittlerweile arbeiten hier „vier Köpfe“, davon zwei Juristinnen, insgesamt alle weiblich. In der Zusammenarbeit mit der Zentrale im
deutschen Duderstadt herrscht „ein Superklima“. Auch dort wird die internationale Rechtsabteilung von einer Frau geleitet („sie ist unser Fels in der Brandung“).
Faszination Technik
Als Leiterin der Abteilung „Legal & Compliance“ wird Maria König praktisch täglich mit Spitzenleistungen der prothetischen Forschung und der Neuromobilität konfrontiert. Der Ersatz und die
neue Bewegungsfreiheit von Gliedmaßen zurückgeben, die einem menschlichen Körper durch Unfall oder Krankheit abhandengekommen
sind, steht im Mittelpunkt der Produktentwicklung.
Im Tagesgeschäft der Unternehmensjuristin spielt der Datenschutz eine wesentliche Rolle, Stichwort Digitalisierung. Daneben geht es um internationale Forschungsverträge, klinische
Studienverträge, Compliance und Arbeitsrecht. In den letzten Jahren sind auch Sponsor-Verträge für die Paralympics dazugekommen. Weniger Freude hat Maria König mit den immer strenger werdenden
regulatorischen Vorschriften: „Hier wird es für kleinere Unternehmen immer schwieriger.“
Von der Vielfalt der technischen und juristischen Themen schaltet die Unternehmensjuristin am liebsten im Wald und auf den Bergen ab. Neuestes Wanderziel: die Pyrenäen.