„Ehe light“: Nein danke!

Dr. Kriegler und sein Team sind Rechtsexperten in allen Bereichen des Familienrechts. Dr. Kriegler bietet seinen Service zudem in fünf Sprachen an.
Dr. Kriegler und sein Team sind Rechtsexperten in allen Bereichen des Familienrechts. Dr. Kriegler bietet seinen Service zudem in fünf Sprachen an.

Im Gespräch mit ANWALT AKTUELL wenden sich die Scheidungsexperten Dr. Alfred Kriegler und Mag. Dagmar Grain-Jeschke, LL.M. klar gegen dubiose neue Partnerschaftskonzepte. Themen sind ebenfalls internationale Ehen, frühzeitige Beratung in Krisensituationen und die Frage, ob Corona mehr Scheidungen gebracht hat.

ANWALT AKTUELL: Herr Dr. Kriegler, was halten Sie vom Projekt „Ehe light“?

 

Dr. Alfred Kriegler: Nichts! Die Betreiber des Projekts haben keine praktische Ahnung vom Ehe- und Partnerschaftsrecht und von den rechtlichen Möglichkeiten aufgrund der gegebenen Rechtslage. Ich sehe bei den Menschen in unserer Gesellschaft nicht den Wunsch nach zeitlich befristeten Ehen mit Verlängerungsoption. Auch habe ich ein Unbehagen in Sachen Verschulden bei strittigen Scheidungsverfahren. Das wirkliche Problem ist eine faire Lösung der Unterhalts- und Pensionsfrage im Scheidungsfall.


ANWALT AKTUELL: Warum ist eine „Ehe light“ nicht notwendig?


Dr. Alfred Kriegler: Man hat jetzt die Wahl zwischen Ehe und eingetragener Partnerschaft auf der einen Seite und einer einfachen Lebensgemeinschaft andererseits. Wobei die eingetragene Partnerschaft nach Öffnung der Ehe durch den Verfassungsgerichtshof für alle entbehrlich geworden ist. Um spätere Missverständnisse und Deutungsprobleme zu vermeiden empfehle ich vor der Eheschließung einen Ehevertrag, bei der Lebensgemeinschaft einen Partnerschaftsvertrag.
Hier sind in beiden Fällen Gestaltungsmöglichkeiten für Vermögen und Unterhalt gegeben. Wichtig ist auch, die erbrechtliche
und internationale Dimension der Partnerschaft nicht zu vergessen!

 

 

Scheidungsexperten: Mag. Dagmar Grain-Jeschke, LL.M. und Dr. Alfred Kriegler
Scheidungsexperten: Mag. Dagmar Grain-Jeschke, LL.M. und Dr. Alfred Kriegler

ANWALT AKTUELL: Warum die internationale Dimension?


Dr. Alfred Kriegler: Die Mobilität der Menschen nimmt ständig zu. Immer häufiger kommt es zu mehrjährigen Auslandsaufenthalten und damit zum Eintritt in eine andere Rechtsordnung. Das bedeutet ein neues Familienrecht und unter Umständen eine andere Beurteilung des Vertrages. Nicht zu vergessen ist auch, dass Partner einer internationalen Beziehung Vermögen in verschiedenen Ländern haben können.


ANWALT AKTUELL: Wie behandeln Sie im Ernstfall ein internationales Scheidungsproblem?


Dr. Alfred Kriegler: Aus meiner Erfahrung wollen die Menschen Lösungen, die ihnen ein bestmögliches
Zukunftsszenario ermöglichen. Wenn ich den anderen in einem gewissen Umfang auch leben lasse, ist die
Herbeiführung einer Lösung in absehbarer Zeit möglich. Wenn eine Seite obstinat und zu keiner Lösung bereit ist, dann bleibt manchmal eben nur eine längere Auseinandersetzung. Damit ist aber niemandem gedient. Es gelingt uns meist, einen vernünftigen Weg einzuschlagen.


ANWALT AKTUELL: Und wie agieren Sie hier grenzüberschreitend?

 

Dr. Alfred Kriegler: Das Wichtigste ist hier, die Unterstützung aus den Ländern zu haben, die involviert sind. Hier geht es vor allem darum, die Klientin oder den Klienten fair zu beraten, unter anderem auch mit dem Vorschlag, in einem anderen Land aktiv zu werden, auch wenn dies kurzfristig gegen das eigene Geschäft spricht. Längerfristig bewährt sich immer der ehrliche Rat. Da ich mich seit etlichen Jahren mit internationalen Scheidungen beschäftige, kann ich hier auf bewährte Spezialisten in vielen Ländern zurückgreifen.


ANWALT AKTUELL: Gibt es im Bereich ehelicher Auseinandersetzung so etwas wie eine „frühzeitige Beratung“?

 

Mag. Dagmar Grain- Jeschke LL.M.: Je früher die Betroffenen zu mir kommen, desto mehr Optionen gibt es. Es ist im besten Fall unter Umständen sogar möglich, eine Ehe zu retten. Leider kommen die Betroffenen im Allgemeinen erst, wenn der Zug schon abgefahren ist. Je früher man sich beraten lässt, desto leichter ist es, eine rasche einvernehmliche Scheidung herbeizuführen, bei der die Beteiligten relativ gut aussteigen und die Gesamtlösung kostengünstig bleibt. Je mehr der Karren verfahren ist, umso schwieriger wird es.


ANWALT AKTUELL: Heißt das, man kann nur bei Ihnen anklopfen, wenn Riesensummen im Spiel sind?

 

Dr. Alfred Kriegler: Uns ist kein Problem zu groß, auch keines zu klein. Wir schaffen klare Lösungen, selbst in komplexen Causen. Das Schöne ist Menschen zu helfen und Probleme gemeinsam zu lösen. Das Verhältnis vom Klienten zum Anwalt
basiert auf Vertrauen. Wenn die Chemie stimmt, dann wird auch die Vertretung erfolgreich sein. Deshalb ist es auch
ein großer Vorteil für die Klientin oder den Klienten, wenn er /sie – wie in unserer Kanzlei – zwischen einer Anwältin und einem Anwalt wählen kann.

Mag. Dagmar Grain-Jeschke, LL.M.: Apropos Vorteil. Ich rate unseren Klientinnen und Klienten, sich früh genug an uns zu wenden und nicht erst fünf vor zwölf. Es ist immer besser, sich auf eine einvernehmliche Lösung oder auf einen Streitfall gut vorbereiten zu können, als „aus der Hüfte“ schießen zu müssen.

 

ANWALT AKTUELL: Welche Bereiche umfasst das Leistungsspektrum Ihrer Kanzlei?


Dr. Alfred Kriegler: Wir sind auf Familienrecht spezialisiert, sowohl national wie international. Im Überblick möchte ich das in drei Felder aufteilen:
1. Vermögensberatung: Wie plane ich für die Zukunft, mit Hinblick auf die nachfolgenden Generationen?
2. Streitvermeidung: Hier geht es um alles, was Streit vermeidet, insbesondere Ehe- und Partnerschaftsverträge.
3. Streitbereitschaft: Wenn es wirklich zum Streit kommt, das Bestmögliche für die Mandantschaft herausholen. Zeigt sich die Gegenseite vernünftig, bevorzuge ich persönlich einvernehmliche Gesamtlösungen.


ANWALT AKTUELL: Welchen Rat können Sie potenziellen Klientinnen und Klienten geben?


Dr. Alfred Kriegler: Es ist ähnlich wie beim Zahnarzt. Wer regelmäßig zur Mundhygiene geht, der beugt vor, dass sich nichts Schmerzvoll- Negatives entwickelt. Taucht trotzdem ein kleiner Schmerz auf, dann muss gleich etwas unternommen werden. Leider kommen auch unsere Patientinnen und Patienten oft zu spät zu uns. Dadurch wird die Sache herausfordernder und schwieriger. Kurz gesagt: Wer früher kommt spart viel Zeit, Geld, Nerven und Ärger.


ANWALT AKTUELL: Aus welchen Gründen kommen Klientinnen und Klienten zu Ihnen?


Dr. Alfred Kriegler: Sie suchen Rat und Unterstützung aufgrund meiner spezifischen Erfahrung. Sie wollen beraten werden, wie sie ihr Vermögen erhalten und weitergeben können an die nächsten Generationen. Die meisten wollen auch Streit
verhindern und vermeiden. Wenn man hier entsprechend Vorsorge trifft und richtig berät, lassen sich in der Regel einvernehmliche Lösungen finden, mit denen beide Seiten gut leben können.
Natürlich erwarten Klienten von mir auch, dass ich sie im Streitfall optimal unterstütze. Wir sind begeisterte Teamplayer. Mittlerweile wissen auch die meisten unserer Kolleginnen und Kollegen, dass man sich auf unsere Fachexpertise
verlassen kann und wir sind faire, verlässliche Partner.


ANWALT AKTUELL: Hat Corona die Scheidungslust gesteigert?


Dr. Alfred Kriegler: Trotz des ungewohnten ständigen Beisammenseins und erhöhter Spannungen gab es in meiner Wahrnehmung keinen Anstieg der Scheidungen. Die Gerichte haben langsamer gearbeitet, doch ich denke, dass der Rückstau nach Entspannung der Covid-Krise rasch abgebaut wird. Meine Erfahrung sagt mir, dass Paare in wirtschaftlichen Krisenzeiten eher zusammenbleiben.

 

Frau Mag. Grain-Jeschke, LL.M. und Herr Dr. Kriegler, danke für das Gespräch.

Dr. Alfred Kriegler
Rechtsanwalt
Hoher Markt 1, 1010 Wien
Tel: +43 1 533 42 65
Fax: +43 1 533 42 65-4
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