Mit dem open access Women in Law Journal im Rahmen einer Kooperation der The Women In Law Initiative mit dem führenden juristischen Fachbuchverlag MANZ und rdb.at gelingt es das erste Mal, eine Fachpublikation auf den Weg zu bringen, die sich den Themen Diversität, Gleichstellung und Geschlechterrepräsentanz in juristischen Berufen widmet. Neu ist auch, dass von der Senior Student:in, über die Praktiker:in bis zur Wissenschaftler:in Beiträge aus Österreich und der ganzen Welt Platz im The Women in Law Journal finden.
Dr. Alix Frank-Thomasser
Mit dem open access Women in Law Journal im Rahmen einer Kooperation der The Women In Law Initiative mit dem führenden juristischen Fachbuchverlag MANZ und rdb.at gelingt es das erste Mal, eine Fachpublikation auf den Weg zu bringen, die sich den Themen Diversität, Gleichstellung und Geschlechterrepräsentanz in juristischen Berufen widmet. Neu ist auch, dass von der Senior Student:in, über die Praktiker:in bis zur Wissenschaftler:in Beiträge aus Österreich und der ganzen Welt Platz im The Women in Law Journal finden.
Rechtsberufe werden seit vielen Jahren in traditionellen Strukturen gelebt und übersehen daher oft die schon lange bestehenden und einzigartigen Herausforderungen, die gerade Frauen in Rechtsberufen betreffen. Trotz durchaus namhafter Fortschritte erleben Frauen in Rechtsberufen immer noch Hindernisse, wenn es um eine gleich berechtigte Berufsausübung, um Karriere und Führungspositionen geht. Weder die vielseitigen Herausforderungen noch die bedeutende Rolle und die Auswirkung, die gerade Frauen im Recht auf die Entwicklung der Rechtsberufe haben können, wurden bisher in entsprechender Form diskutiert oder gar anerkannt. Im Gegenteil, wir er leben gerade einen Wandel der Paradigmen rund um die Themen Diversität, Gleichstellung und Inklusion, die weit mehr einem backlash ähneln, als einer erfolgreichen Überwindung althergebrachter traditioneller Berufsausübung. Die irische Studentin Kate Tompkins, eine Vertreterin der Generation Gen Z bringt es in ihrem im Women in Law Journal veröffentlichten Artikel zum Thema Gen Z and the Future of Work-Life Balance auf den Punkt, was Frauen ihrer Generation vom Arbeitsplatz erwarten und was Arbeitgeber in Rechtsberufen erkennen sollten, um hochqualifizierte Frauen im Beruf zu halten. Eine Herausforderung, die sicher nicht nur Arbeitgeber in Rechtsberufen haben. In ihrem Artikel werden Aspekte der Work-Live-Balance erörtert. Wenn gleich viele Arbeitgeber heute diesen Begriff schon fast nicht mehr hören kennen, spricht ihn Kate Tompkins in sehr sachlicher Weise an. Es geht darum, was Frauen der Generation Z, die in den juristischen Beruf einsteigen, erwarten und was für Arbeitgeber wichtig ist, um die Beschäftigung und Bindung dieser künftigen Arbeitskräfte zu gewährleisten. Hier geht es um Arbeitskosten, die der Arbeitgeber investiert und gut und vor allem nachhaltig anlegen soll. Ein ständiger Wechsel im Mitarbeiterstand führt zu erhöhten Kosten und nicht gerade zu einem ausgewogenen und fachlich hervorragenden Team. Bereiche, in denen Frauen unverhältnismäßig viel Verantwortung tragen und dafür nicht angemessen entlohnt werden, was noch dazu zu einem Burn-Out führen kann, verdienen mehr Aufmerksamkeit. Eben so sind Versuche von Unternehmen, die die Work-Life-Balance für Frauen der Generation Z verbessern, wichtig. Kate Tompkins setzt sich in ihrem Papier aber auch mit der hormonellen Gesundheit von Frauen und ihre Auswirkungen auf das Arbeitsleben sowie Fragen der Familienplanung und der Fruchtbarkeit auseinander. Dabei wird auch behandelt, wie diese typisch weiblichen Herausforderungen Frauen als Arbeitskräfte benachteiligen und was Unternehmen tun können, um berufstätige Frauen der Generation Z, die von diesen Problemen betroffen sind, besser zu unterstützen. So lange am Arbeitsplatz in Rechtsberufen die sogenannte overwork premium hochgehalten wird, die jene belohnt, die massive Überstunden leisten, aber deswegen noch lange nicht so produktiv sind, wie jene, die konzentriert innerhalb der Normalarbeitszeit ihre Leistung erbringen, werden Frauen, die neben ihrem Beruf auch noch andere Herausforderungen zu leisten haben, wie etwa unbezahlte Hausarbeit, Kindererziehung oder Altenpflege, massiv unter Druck gesetzt und in ihrer Karriere schlicht „ausgebremst“. Es ist dann gar nicht mehr verwunderlich, dass das Symptom Burn-Out bei Frauen wesentlich öfter vorkommt, als bei Männern. Burn-Out Syndrome sind gerade unter Frauen in Rechtsberufen eine systematische Folge von mangelnder Gleichstellung in Kombination mit traditionellen Gehaltsmodellen und den zusätzlichen Herausforderungen privater Natur. Kate Tompkins schließt ihre Ausführungen mit der klaren Empfehlung an Arbeitgeber, für echte Geschlechtergleichstellung am Arbeitsplatz zu sorgen, für ein gemeinsames Verständnis von Männern und Frauen zu den unterschiedlichen Herausforderungen, die die Verbindung von Be ruf, Karriere und Privatleben mit sich bringen. Es sind nicht die sogenannten „Frauenprogramme“ am Arbeitsplatz, die frau davon überzeugen, dem gewählten Rechtsberuf treu zu bleiben, sondern das diverse Mitarbeiterprogramm, welches Frauen, wie Männern am Arbeitsplatz die Beachtung ihrer individuellen Herausforderungen in Verbindung mit ihrem Beruf garantiert.
Die The Women in Law Initiative www.womenin law.eu lädt ein, in die unterschiedlichen Publikationen des Women In Law Journals https://rdb. manz.at/nachschlagen/Zeitschriften/WiLJ_ 0000000026008 aus der ganzen Welt zum Thema Gender and Diversity in Rechtsberufen nicht nur einzutauchen, sondern auch mit Publikationen beizutragen.
