„Unser Fokus: Private, Unternehmen und Öffentliche Hand“


RA MAG. JOHANNES SYKORA
RA MAG. JOHANNES SYKORA

MODERN MIT TRADITION. In den 53 Jahren seit Gründung der Kanzlei ist vieles moderner und digitaler geworden. Einer der Grundwerte gilt bei der Kanzlei Hoffmann & Sykora in Tulln und Wien allerdings auch 2021: „Der Klient steht an erster Stelle“.

 

Interview: Dietmar Dworschak

ANWALT AKTUELL: Herr Magister Sykora, es ist fast eine Untertreibung, Ihre Kanzlei als ein Unternehmen mit großer Tradition zu bezeichnen…

 

Mag. Johannes Sykora: Tatsächlich wurde die ursprüngliche Kanzlei von Dr. Braunegg und Dr. Hoffmann bereits im Jahre 1968 gegründet. Wir setzen die Arbeit im Geist der beiden Gründer fort, allerdings deutlich adaptiert auf die Herausforderungen des aktuellen Marktes.

 

ANWALT AKTUELL: Sie haben vor wenigen Wochen in Tulln neue Kanzleiräumlichkeiten bezogen.
Inwieweit ist auch Ihr anwaltliches Beratungs- und Betreuungsprogramm auf den neuesten Stand gebracht worden?

 

Mag. Johannes Sykora: Obwohl wir in Österreich ein Anwaltsbild haben, das eine umfassende Beratung ermöglicht halte ich es für wichtig, dass man sich spezialisiert, und dass man jene Tätigkeiten, die man für die Mandanten ausübt, in bester Qualität anbieten kann. Aus der Einsicht, dass man als einzelner Anwalt nicht das riesige Gebiet des gesamten Rechts betreuen kann, haben wir uns personell verstärkt und fokussieren uns auf konkret definierte Beratungsbereiche.

 

 ANWALT AKTUELL: Frau Magister Friedl, Sie gehören zur Generation der modernen Juristinnen, die mit dem Thema Fokussierung bereits im Studium konfrontiert worden sind. Was ist Ihr Schwerpunkt in der Mandantenberatung?

 

Mag. Andrea Friedl: Mein Fokus liegt bei der Vertragserrichtung für Private bzw. bei der gerichtlichen Durchsetzung von vertraglichen Ansprüchen. Vor kurzem habe ich mich entschlossen, auch die Mediationsausbildung zu machen, sodass wir sowohl den Weg der gerichtlichen wie auch der außergerichtlichen Streitbeilegung anbieten können.

 

ANWALT AKTUELL: Sie waren immer schon von diesem Beruf begeistert?

 

Mag. Andrea Friedl: Ja, ich habe bereits neben dem Studium in dieser Kanzlei gearbeitet und anschließend meine Jahre als Konzipientin hier verbracht. Es war ein logischer Weg, ich wollte im Grunde nie etwas anderes.

 

ANWALT AKTUELL: Bei den anderen Schwerpunktthemen der Kanzlei sehe ich auf der einen Seite „Unternehmen“, auf der anderen Seite „öffentliche Hand“. Was bieten Sie Unternehmern und Unternehmen?

 

Mag. Johannes Sykora: Im Unternehmerbereich sind wir vor allem im Bereich Vertragsentwicklung für die Immobilienbranche tätig. Dabei geht es um Immobilienentwicklung, Kauf oder Verkauf von Immobilien, wir begleiten die Umsetzung von Wohnungseigentumsprojekten, sind an der Realisierung von Bauträgervertragsprojekten tätig… Hier haben wir also einen klaren Fokus im Immobilienbereich.
Im Zusammenhang damit stehen Beratungen und Verträge im Gesellschaftsrecht, wenn beispielsweise Objekte im Rahmen eines Share-Deals veräußert werden. Schwerpunkt all dieser Aktivitäten ist jedenfalls die Immobilie.

 

ANWALT AKTUELL: Das betrifft auch den Bereich „öffentliche Hand“?

 

Mag. Johannes Sykora: Ja. Es ist mittlerweile so, dass Gemeinden immer mehr in den Immobilienbereich gehen oder gehen müssen. Diese teilweise komplexen Themen sind den derzeitigen Verantwortlichen in den Gemeinden weitgehend fremd. Wie entwickle ich diffizile Projekte? Wie widme ich richtig um? Was muss ich vorbereiten, damit ein Immobilienprojekt positiv umgesetzt werden kann? Das alles sind Fragen, bei denen wir aus langjähriger Erfahrung beraten und begleiten.

 

ANWALT AKTUELL: Ihre Kanzlei betreibt zwei Standorte, einerseits in Tulln, andererseits in Wien. Wie hat sich diese Struktur ergeben und welche Vorteile bieten Sie damit Ihren Mandanten?

 

Mag. Johannes Sykora: Ursprünglich waren wir eine Wiener Kanzlei, die zusätzlich einen niederösterreichischen
Standort gesucht hat. Irgendwann wurde Tulln dann zum Hauptstandort. Der Vorteil der jetzigen Wiener Zweigniederlassung ist, dass wir den gesamten Bereich Wien und südlich von Wien über unsere Hauptstadtkanzlei abwickeln können. Persönliche Termine sind also direkt an beiden Standorten möglich. Damit bieten wir höchstmögliche Nähe in der Beratung. Abgesehen davon besuchen wir unsere Klienten in Unternehmen und Gemeinden auch sehr gerne persönlich, um einen möglichst direkten Kontakt zu halten.

 

ANWALT AKTUELL: Wie wichtig ist Familienrecht in Ihrem Beratungsportfolio?

 

Mag. Andrea Friedl: Ich halte diesen Bereich einerseits von den Emotionen, die hier stattfinden, andererseits wegen der hohen Verantwortung für besonders wichtig. Immerhin geht es beispielsweise im Kindschaftsrecht um folgenreiche Entscheidungen. Dafür habe ich mich immer schon interessiert.

RA MAG. ANDREA FRIEDL
RA MAG. ANDREA FRIEDL

ANWALT AKTUELL: Wie schätzen Sie die Dynamik des Wirtschaftsraums ein, in dem Sie Ihren Kanzleihauptsitz haben?

 

Mag. Johannes Sykora: Der Bereich rund um Wien und speziell der Tullner Raum ist ein überdurchschnittlich dynamisch wachsendes Gebiet, besonders was den Immobilienbereich betrifft. Speziell die Corona-Krise hat den Wunsch der Menschen massiv gesteigert, aus engen Wohnungen in der Großstadt hinaus zu wollen. Viele wünschen sich angesichts der zahlreichen Lockdowns eine Wohnumgebung, aus der man auch mal hinaus kann ins Grüne. Damit ist Tulln als Bezirksstadt besonders gefragt.

 

ANWALT AKTUELL: Sie haben erst kürzlich top-moderne Kanzleiräumlichkeiten in Tulln bezogen. Wie hat sich das auf die Technik ausgewirkt, Stichwort Digitalisierung?

 

Mag. Johannes Sykora: Wir haben zwar immer noch unsere Bibliothek, in der täglichen Arbeit nützen wir jedoch sämtliche wichtigen Datenbanken und Kommentare in elektronischer Form. Die Kanzleisoftware ist so eingerichtet, dass wir beide jederzeit im Homeoffice arbeiten können, womit wir keinerlei Unterbrechungen bei Lockdowns hatten und haben. In einem unserer Kanzleiräume sind wir für Videokonferenzen eingerichtet, die wir auch außerhalb von Kontaktbeschränkungen
für Klientengespräche nützen.

 

ANWALT AKTUELL: Die Gründerväter Ihrer Kanzlei gehörten zu einer Anwaltsgeneration mit fast behördenähnlicher Aura. Wie sehen Sie das moderne Verhältnis zu Ihren Mandanten?

 

Mag. Johannes Sykora: Wir definieren uns ganz klar als Dienstleister. Allerdings halte ich für sehr wichtig, was ich bereits als Konzipient und später als Partner bei den Gründern der Kanzlei gelernt habe: Der Klient ist mit Hochachtung zu behandeln!
Das äußert sich auch darin, dass wir – wie schon gesagt – zum Klienten gehen. Der Mandant ist längst kein Bittsteller mehr, der Anwalt ist ein Dienstleister, der den Klienten unterstützt und ihm zur Seite steht.

 

ANWALT AKTUELL: Diese moderne Sicht ist für Sie, Frau Magister Friedl, vermutlich selbstverständlich?

 

Mag. Andrea Friedl: So ist es. Allerdings habe ich diese Haltung bereits in meiner Ausbildung in der Kanzlei in Wien bei Dr. Hoffmann eindrucksvoll miterlebt und gelernt. Der Klient steht an erster Stelle.

 

Vielen Dank für das Gespräch.


Hoffmann & Sykora Rechtsanwälte KG


3430 Tulln, Wilhelmstraße 23/3 (DG)
T: +43 2272 61866


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www.sykora.at