Justitia Awards 2022

AUSGEZEICHNET. Vom 15. bis zum 17. September 2022 fand an der Universität Wien die dritte internationale Women in Law Konferenz statt, die von 150 Teilnehmer*innen aus der ganzen Welt besucht wurde

(20 Länder/4 Kontinente).

 

 

 

 

Schwerpunktthema: Gleichberechtigung in der Rechtsbranche. Als Ehrengäste begrüßte Präsidentin Alix Frank-Thomasser die Vizepräsidentin der EU-Kommission Vera Jourová, Helena Dalli, EU-Kommissarin für Gleichstellung, Evelyn Regner, Vizepräsidentin des EU-Parlaments und Gabriela Ramos, stellvertretende Generaldirektorin für Sozial- und Geisteswissenschaften der UNESCO online.
Nach der Keynote Speech der Österreichischen Justizministerin Alma Zadi´c wurden von Expert*innen der ganzen Welt die Themenbereiche „Women’s rigths are human rights“, „New Work“, „Microaggressions and micro-discriminations“ sowie „Remaining at the top“ diskutiert. Am Abend des zweiten Konferenztages wurden die Preisträgerinnen der Justitia Awards 2022 in einer feierlichen Gala im Justizpalast vorgestellt.

 

LEBENSWERK Eren Keskin ist eine kurdische Anwältin und Menschenrechtsaktivistin. Seit mehr als 30 Jahren kämpft sie für fundamentale Rechte und Freiheiten in der Türkei, besonders für Frauen und die LGBTI+ Community. Sie studierte an der Universität Istanbul Rechtswissenschaften. Eren Keskin definiert sich selbst als Person, die gegen Rassismus, Militarismus, Kapitalismus, Homo- und Transphobie kämpft: „I chose to work in this field because of the inequality that women face in the legal system, politics and in all areas of life“.

LEBENSWERK Maria Berger ist eine österreichische Juristin und Politikerin. In ihrer Studienzeit an der Universität Innsbruck gehörte sie zu den Ersten, die zum Thema Geschlechtergleichstellung publizierte. Dieses Thema beschäftigte sie auch im Laufe ihrer weiteren beruflichen Karriere. Maria Berger studierte Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft an der Universität Innsbruck, wo sie 1979 promovierte und anschließend als Assistentin und Lehrbeauftragte tätig war. Sie war unter anderem Mitglied des Europäischen Parlaments, österreichische Justizministerin und Richterin am Europäischen Gerichtshof.

LEHRE UND FORSCHUNG Zlata Durdević ist Professorin für Strafrecht, Menschenrechte und Europäisches Strafrecht an der Universität Zagreb. Sie kämpft gegen patriarchalische Strukturen, Vorverurteilung, geschlechtsspezifische Ungleichheiten, Sexismus und andere Formen von Geschlechterdiskriminierung in der universitären Lehre. Sie publiziert zu den Themen Menschenrechte, internationales und Europäisches Strafrecht. Zlata Durdević erhielt im Laufe ihrer Karriere bereits eine Reihe internationaler Auszeichnungen, war Gastprofessorin an der Berkeley School of Law und initiierte Regeln gegen sexuelle Belästigung und Geschlechterdiskriminierung an der Rechtsfakultät der Universität Zagreb.

LEHRE UND FORSCHUNG Elisabeth Holzleithner ist Vorständin des Instituts für Rechtsphilosophie an der Universität Wien. Zwischen 1994 und 2001 leitete sie eine universitäre Arbeitsgruppe zum Thema Gleichberechtigung. Seit damals versucht sie, weibliche Studentinnen und Akademikerinnen zu unterstützen, speziell im Bereich der Legal Gender Studies: „For too long, women were excluded from working in legal professions and their marginalization has lingered on.“ Elisabeth Holzleithner inspiriert ihre Student*innen, für Gleichberechtigung zu kämpfen, nicht nur im beruflichen, sondern auch im privaten Alltag. Wenn sie die Zeit zurückdrehen könnte, würde sie ihrem jüngeren Selbst sagen: „Es ist es wert, deinen Träumen zu folgen, denn es zahlt sich aus.“

JUNGE PIONIERINNEN Tadala Chinkwezule ist Anwältin und Notarin in Malawi. In zahlreichen beruflichen und politischen Funktionen bemüht sie sich um Gleichberechtigung für die Frauen ihres Heimatlandes auf verschiedenen Ebenen. Mit großer Energie kämpft sie für die juristischen Ausbildungsmöglichkeiten von Frauen: „Equal opportunities for women in the legal profession are important due to the biases that exist. My commitment to improving the situation of women in law stems from the
fact that I have witnessed the great contributions of many women in law that remain
uncelebrated.“ Ihr Einsatz, speziell zur Förderung weiblicher Juristinnen, wurde mittlerweile zu einem international anerkannten Erfolg.

JUNGE PIONIERINNEN Dora Bertrandt ist die Gründerin von „Paragraphinnen“, einer österreichischen Initiative zur Anregung und Unterstützung junger Juristinnen und Studentinnen der Rechtswissenschaften.

Ziel ist der Aufbau eines starken Netzwerkes, in dem sich die jungen Berufsanwärterinnen mit erfahrenen und erfolgreichen Kolleginnen vernetzen können. Dora Bertrandt sammelte mehrere Jahre praktische Erfahrung in der Legal Tech Welt sowie in diversen Kanzleien. Von 2019 bis 2021 war sie die Vorsitzende der Fakultätsvertretung Jus und repräsentierte 13.000 Student*innen an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien.